Wenn du dich für Kunst interessierst, dann ist dir bestimmt schon mal der Begriff „Tafelbild“ untergekommen. Doch was genau ist eigentlich ein Tafelbild?
Es handelt sich dabei nicht um ein Bild, das du vielleicht mit Kreide auf eine Tafel malst, obwohl auch das genau genommen ein Tafelbild wäre. Ein vergängliches und nicht unbedingt das, was Kunsthistoriker darunter verstehen.
Ganz einfach gesagt: ein Bild auf einem flachen, festen Material.
Haben wir also eine bildliche Darstellung auf zum Beispiel einem Holzbrett, einer Tonscheibe, Metall oder auch auf Elfenbein, dann haben wir eine Tafelmalerei oder ein Tafelbild. Auch die ab dem 13. Jahrhundert verwendete Leinwand zählt als Malgrund für ein Tafelbild. Da eine Leinwand jedoch ein weiches Material ist, muss eine Leinwand entweder auf eine Holztafel aufgezogen oder in einen Rahmen gespannt werden. Die Leinwand ist seit dem 19. Jahrhundert vorherrschend. Wichtig für ein Tafelbild ist also ein ebener, zweidimensionaler Malgrund.
In der Regel ist ein Tafelbild nicht fest im Raum installiert, man kann es also transportieren und von einem Ort an den anderen tragen. Daher hat es in der Regel einen Rahmen (bei Leinwand eigentlich immer).
Die Künstler verwendeten Tempera- oder Ölfarben, heutzutage auch Acrylfarbe.
Die Größe der Tafelmalerei ist von der Größe des Malgrunds abhängig, wobei man natürlich Holzplatten aneinander geklebt hat, um eine größere Fläche zu erhalten. Die Leinwand erlaubt noch monumentalere Bilder.
Sind Malereien besonders klein, spricht man nicht mehr von Tafelbild, sondern von Miniaturmalerei.
Zunächst nutzte man Tafelbilder als Altarvorsätze, die auch Antependium genannt werden. Als die Altarformen immer weiter ausgebaut und verändert wurden, boten sie auch immer mehr Platz für Tafelbilder. In Deutschland sind seit dem 13. Jahrhundert Tafelbilder erhalten, ab Mitte des 14. Jahrhunderts sind sie nördlich der Alpen die häufigste Darstellungsvarianten. Südlich der Alpen bleiben Wandgemälde gleich wichtig und haben sich vielfältig erhalten. Die Erfindung eine Leinwand auf einen Keilrahmen zu ziehen, stammt aus Italien.
Heute können Tafelbilder auch auf anderen Materialien gefertigt werden. In der Möbeldekoration und bei der Ikonenmalerei hält sich die Tafelmalerei auf Holz bis heute.
Als Motive malte man vor allem religiöse Themen, Porträts, Landschaften und Stillleben.