Mit dem Roman „Die Vermessung der Welt“ wurde Daniel Kehlmann über Nacht berühmt. Die Geschichte über Carl Friedrich Gauß und Alexander von Humboldt wurde jetzt fürs Stadttheater Konstanz adaptiert und natürlich auch gekürzt. Insgesamt geht die Inszenierung ca. 2,30h inclusive einer Pause. Das Stück zieht einen aber sofort in die Geschichte rein und man merkt gar nicht, dass man zweieinhalb Stunden im Theater sitzt. Die Regie führt Martina Eitner-Archeampong und gespielt wird im Großen Haus.
Das Bühnenbild besteht hauptsächlich aus Metallgittern, mit denen die verschiedenen Orte der Handlungen immer wieder angezeigt werden können. Da Gauß sein Haus mehr oder weniger nicht verlassen hatte und seine Berechnungen vom Schreibtisch ausführte, aber Humboldt den südamerikanischen Kontinent bereiste, müssen diese extremen Unterschiede auf der Bühne natürlich dargestellt werden. Mit einer großen Videoleinwand gelingt es zusätzlich sehr gut dem Zuschauer den jeweiligen Handlungsort anzuzeigen.

 

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© Theater Konstanz © Fotografie: Ilja Mess

Mit nur sieben Schauspielern (und einem Kind) werden die verschiedenen Charaktere des Stücks lebendig. Den Schauspielern gelingt es großartig die einzelnen Persönlichkeiten und ihre Verhaltensweisen dem Zuschauer nahezubringen. Die Besessenheit der beiden großen Wissenschaftler wird sehr deutlich aufgezeigt. In den Hauptrollen als Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß brillieren Ingo Biermann und Ralf Beckord.
Ich habe bisher das Buch noch nicht gelesen, daher kann ich nicht einschätzen wieviel und was gekürzt wurde. Für mich war die Inszenierung jedoch eine Einheit und man konnte gut folgen. Immer wieder werden Bezüge zum Heute aufgezeigt und manchmal muss man auch herzhaft lachen. Für die tolle Leistung der Schauspieler gab es mehrmals Zwischenapplaus.

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© Theater Konstanz © Fotografie: Ilja Mess

Einige wenige Aufführungengibt es noch und es lohnt sich wirklich „Die Vermessung der Welt“ im Theater Konstanz mitzuerleben. Und dann erfahrt ihr auch was Coldplay mit dem Stück zu tun haben 🙂

Fotos/Logo: Theater Konstanz, Pressebereich