Der Konstanzer Krimiwinter fand dieses Mal vom 14. November 2013 bis zum 30. Januar 2014 an verschiedenen Orten in Konstanz statt. Mich persönlich haben jetzt nur zwei Veranstaltungen angesprochen und da ich bereits bei einer Lesung von In nomine diaboli war und das Buch ja auch schon gelesen und hier vorgestellt hatte, beschloss ich zur anderen Veranstaltung zu gehen: der Lesung von Matthias Moor und seinem Erstling Finstersee. Die Lesung fand in der Zimmerbühne in der Niederburg (klick) statt, die einen schönen Rahmen für die Lesung bot. Da viele gekommen waren, war ich doch froh, dass ich eine Karte im Vorverkauf ergattert hatte.
Matthias Moor las einige Passagen aus seinem Buch vor, die so geschickt gewählt waren, dass dem Zuhörer keine Tipps gegeben wurden, in welche Richtung genau die Geschichte geht, wenn man sie noch nicht gelesen hat. Der Autor nahm sich für seine Hauptfigur die Guttenberg-Affäre als Vorbild, was durchaus deutlich wird, wenn man von Jakob von Werdenberg zum ersten Mal hört. Die Lesung fand in heiterer Atmosphäre statt und wurde vom Theaterpädagogen und Regisseur Felix Strasser moderiert, der im Anschluss an die Lesung sich sehr bemühte, einen Selbstdarsteller aus dem Publikum zu bändigen, der beinahe zu viel verriet, als er beweisen wollte, dass er das Buch kannte und außerdem total viel von der „psychosozialen Komponente“ der Figuren verstand. Solche Leute nerven mich ja bei Veranstaltungen massiv. Doch Matthias Moor, der übrigens das Pseudonym für den Konstanzer Lehrer Carsten Arbeiter ist, und Felix Strasser konnten ihn bändigen und es war sehr interessant, was Moor über seine Ideen und das Schreiben seines ersten Krimis erzählt hat. Auf die Frage, ob er beim Angeln, seinem größten Hobby, auch Krimis liest, erklärte er dann den Unterschied zwischen Angeln und Fliegenfischen, und dass es nicht möglich sei beim Fliegenfischen zu lesen. Weshalb er unter Pseudonym scheibe, lautete eine der Fragen. Er wolle den Lehrer vom Autor trennen, was für mich eine sehr plausible Erklärung ist. Sehr sympathisch erzählte er von Schreiben der ersten Passage, die ihm eher zufällig eingefallen ist, bis zum Zeitpunkt, wo er sein Exposé an eine Literaturagentin geschickt hat und schließlich der Vertrag vom Verlag kam. Die erste Auflage von 4000 Stück ist schon ausverkauft, was ja beachtlich ist, wenn man bedenkt, dass das Buch erst im August raus kam.