Was ist eigentlich ein/e…?

Eigentlich dachte ich, dass die Kategorie „Was ist eigentlich ein/e…?“ irgendwie überflüssig ist. Es gibt ja schließlich diverse Lexika und vor allem Wikipedia. Aber nach einer unrepräsentativen Umfrage hab ich erfahren, dass die Kategorie doch beliebt ist. Also gut, dann legen wir mal wieder los. 

 

Komplementärkontrast

Der Schweizer Johannes Itten (1888-1967) war Maler, Kunsttheoretiker, Kunstpädagoge und als Meister am Weimarer Bauhaus tätig. In seiner Tätigkeit am Bauhaus und seiner Arbeit als Künstler interessierten ihn das Zusammenwirken von Form und Farbe. Gemeinsam mit seinen Schülern untersuchte er die Zuordnung von Farben zu Formen und umgekehrt. Insgesamt entstanden sieben Farbkontraste, die eine eigene Wirkung haben. Wir schauen uns heute mal den Komplementärkontrast an. Dieser entsteht, wenn man zwei im Farbkreis gegenüberliegende Farben nebeneinanderlegt. Bei Itten und auch Goethe sind das vor allem die Farbpaare geld-viollet, blau-orange und rot-grün, die sich selbst zu höchster Farbwirkung anstacheln. Solche gegensätzliche Farben vermitteln Spannung, Aktivität, Lebensfreude und Kraft, aber auch Drama, Aggression und Lautstärke. 

Ein Komplementärkontrast sollte man also immer mit Bedacht einsetzen. Jan van Eyck und Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner nutzten diesen Kontrast sehr gern.

Titelbild Komplementärkontrast rot-grün